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Osuna in der geschichte: von der Prähistorie bis zur Gegenwart

Osuna wird zu ersten Mal von den klassischen Geschichtsschreibern und Geografen erwähnt. Strabon, Plinius und Ptolemäus berichten von der römischen Urso. Schon vorher schrieben Appian und Diodor über die Präsenz aus Italien stammender Truppen, die sich in diesen Gebiet der Turdetaner niedergelassen hatten, um gegen die Karthager oder Viriathus zu kämpfen. Die ersten Siedlungen in Osuna liegen jedoch mehrere Jahrhunderte weiter zurück. Es gibt Spuren von prähistorischen Kulturen, die weit ein Jahrtausend vor Christus reichen. Die bekanntesten Funde wurden von Engel und Paris im Jahre 1903 gemacht. Der Stier und die Reliefreihe von Osuna erzählen von einer alten iberischen Zivilisation mit einer beeindruckenden Kultur, die die besten mediterranen Traditionen aus dem Orient und Griechenland vereinte.

Das Einfallen der Römer führt zu einschneidenden Veränderungen in allen Bereichen. Nach der Schlacht von Munda wird die Urso zum letzten pompejischen Rückzugsort vor den Truppen Cäsars im blutigen Bürgerkrieg, in dem beide Seite um die Vorherrschaft in der Republik kämpften. Nach einer Belagerung wird die Stadt von Cäsar in Colonia Genetiva Iulia umbenannt und erhält ihre eigenen kolonialen Gesetzte, dessen Fragmente, die Bronzetafeln von Osuna, einzigartige Beläge des Rechtswesens aus dieser Zeit sind.

Lateinische Schriften auf Bronze

Die Stadt, die sich innerhalb des Klosters von Écija befand, wurde nun zu einem der florierenden Zentren der betischen Region. Die Überreste des Forums, des Theaters oder der unterirdischen Nekropolis in den Höhlen zeugen von der einstigen Blütezeit der Stadt.

Es ist nur wenig aus der westgotischen Epoche erhalten. Die Krisen während der späten Republik ermöglichten den Aufstieg von Dynastien der Barbarenstämme, die das Territorium, das einst von Rom aus kontrolliert wurde, in kleine Reiche unterteilten. Es kommt zu einer Ruralisierung der einstigen römischen und urbanen Zivilisation.

Das Bild wandelt sich schlagartig mit der Ankunft der Muslime im 8. Jahrhundert. Die neuen Herrscher veränderten zunächst nichts an der Verwaltungs- und Territorialstruktur Osunas, die noch aus der konstantinischen Herrschaft stammt. Mit dem Kalifat unter Ben Hafsun Anfang des 10. Jahrhunderts wird Ûsuna zu einem Verwaltungsbezirk und somit von Écija unabhängig. Dieses Ereignis fällt mit der goldenen Ära der Stadt zusammen. Die ehemalige befestigte Enklave von Écija verwandelt sich in eine Stadt. Es gibt jedoch nur wenige Überreste aus der Zeit unter muslimischer Herrschaft und die meisten stammen aus der letzten Etappe unter der Herrschaft der Almohaden. Es handelt sich in erster Linie um die Verteidigungsstrukturen der Stadt wie dem Wasserturm und den Mauern der alten Festung. Ihr Fortbestehen verdanken sie den 200-jährigen Grenzkriegen.

Die spätere Entwicklung der Stadt könnte den Mangel an Überresten aus dieser Zeit erklären. Im Jahre 1240 nimmt Friedrich III. ohne Waffengewalt die Stadt ein. Zunächst bedeutete dies keine Veränderungen für die Bevölkerung. Erst nach dem Mudejar – Aufstand 1264 kommt es zu triefgreifenden Veränderungen. Die muslimischen Bürger werden vertrieben und die Festung wird dem Orden Calatrava unterstellt, da sie ein strategisch bedeutendes Element bei der Verteidigung der Grenzlinie darstellte, die auch als la banda morisca oder der maurische Streifen bezeichnet wurde.

Nach zwei Jahrhunderten harter Grenzkonflikte während der die Stadt viele Schwierigkeiten zu überwinden hatte, kam es 1464 zu einem Ereignis von transzendentaler Bedeutung. Osuna wurde Teil des Gebiets das Pedro Girón in Andalusien unter seine Kontrolle brachte und wird Hauptstadt des Herrschaftsgebiets, das er für seinen Sohn, Alfonso Téllez Girón, erster Graf von Ureña, schuf. Das Schicksal Osunas war nun an das dieser Familie geknüpft, der die Stadt ihre sehr eigene Struktur verdankt und die das Produkt des Wirkens dieser Edelsfamilie ist. Die Girones begannen mit der Umsetzung einer Reihe baulicher Maßnahmen, die der Stadt einen symbolischen Charakter nach den Vorstellungen der Adelsfamilie geben sollten. Unter den charakteristischsten Merkmalen aus dieser Zeit, findet sich der höfische Einfluss auf die Stadt. Die alte Festung der Almohaden wurde Anfang des 16. Jahrhunderts zu einem Schloss umgebaut. Die mittelalterliche Pfarrkirche Santa María wurde durch das beeindruckende renaissantistische Bauwerk der Stiftskirche La Colegiata de la Asunción ersetzt, die mit dem Bau der Kapelle El Sepulcro abgeschlossen wurrd und die eines der interessanten Beispiele des quinientos español darstellt. Für die Umsetzung dieser künstlerischen Maßnahmen, engagierten die Grafen von Ureña, Juan, Pedro und Juan, die besten Kunsthandwerker, die im Sevilla dieser Zeit zu finden waren. Namen wie Diego de Riaño, Martín Gaínza, Hernando de Esturmio, Roque Balduque, Luis de Morales, Arnao de Vergara, Juan de Zamora und andere werden mit dem Bau der Kirche in Verbindung gebracht. Das ornamentale Gesamtwerk wurde im 17. Jahrhundert mit den Schenkungen von Catalina Enríquez de Ribera von fünf beeindruckenden Gemälden des Künstlers José de Ribera und der Skulptur des Cristo de la Misericordia aus der Hand des Bildhauers Juan de Mesa von der Familie Hontiveros abgeschlossen. Das monumentale Stadtbild der herzoglichen Akropolis wurde mit dem Universitätsgebäude und dem Krankenhaus La Encarnación abgerundet. Beide Institutionen wurden vom vierten Grafen von Ureña und Vater des ersten Herzogs von Osuna, einem Titel den Philip II. der Familie Girones 1562 zusprach, ins Leben gerufen. Mit diesem Aufstieg der Adelsfamilie wurde mit den engeren Beziehungen zum königlichen Hof in Verbindung gebracht. Ihre Präsenz in der Stadt wurde zunehmend sporadischer. Die Zeit der Transformation der Stadt, wie die gewaltige Aufgabe Juan Téllez Giróns, der ihr ihre religiöse Gestalt gab, schien nun beendet.

Auch in dieser baulich aktiven Zeit, überwand die Stadt Mitte des 16. Jahrhunderts die alte mittelalterliche Stadtmauer und erstreckte sich nun außerhalb der einstigen Begrenzungsmauern. Aus diesem Jahrhundert stammen die Infrastruktur der Stadt, sowie die verschiedenen religiösen Bauwerke wie San Francisco, Santo Domingo, San Agustín, La Victoria, El Carmen, Consolación, la Concepción, Santa Clara, San Pedro, el Espíritu Santo y Santa Catalina. Im 17. Jahrhundert kam das Jesuitenkloster San Carlos el Real und die Klöster La Merced, Las Descalzas und die Einsiedelei San Arcadio hinzu, der der Schutzpatron der Stadt ist.

Im 17. Jahrhundert kommt es zum Aufstieg des lokalen Adels und der Großgrundbesitzer. Sie sind in erster Linie für den barocken Stil der verantwortlich, der heute noch in den Straßen der Stadt präsent ist, insbesondere in den Straßen San Pedro, Sevilla und La Huerta. Wenngleich es auch einige Stadtpaläste und Häuser im Stil der Renaissance gibt, sind die herrschaftlichen Villen des 18. Jahrhunderts, diejenigen, die das Stadtbild der Zivilarchitektur geprägt haben.

Die Cepeda, Torres, Govantes, Rosso, Tamayo und andere versuchten sich mit ihren kunstvoll verzierten Steinfassaden selbst zu erhöhen und mehr Geltung zu verleihen. Der Stadtpalast des Markgrafen La Gomera ist zweifelsohne das beste Beispiel. Seine geschwungene Fassade mit seinen zwei Säulengängen trägt das Familienwappen: das geschwungene Kranzgesims wird durch den Aussichtsturm durchbrochen, der sich seitlich an die Fassade anschließt. Dies ist ein Beispiel des Barocks in all seiner Theatralik.

Die geistlichen Bauwerke nehmen ebenso an diesen ausufernden Geltungswettbewerb teil, der mit dekorativen Elementen bestritten wird. Die beiden repräsentativsten Beispiele sind Cilla del Cabildo der Kathedrale von Sevilla und das Kloster La Merced, beides Bauten der Familie Ruiz Florindo aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Auf der Fassade und auf dem Turm des Klosters sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und die Ausführung der klassischen Elemente wird nur durch die Beschaffenheit des Steins eingeschränkt.

In Osuna bleib von der Entwicklung der 60er Jahre unseres [sic] Jahrhunderts verschont. Die Auswandungswelle dieser Jahre ersetzte hier das Fieber des Fabrikbaus und die weitgehend unbewohnte Altstadt blieb somit fast unangetastet. Die Stadt war weiterhin von der Landwirtschaft abhängig. Diesem Umstand ist es geschuldet, selbst wenn dies auch härtere Lebensumstände bedeutete, dass das jahrhundertealte Kulturerbe der Stadt, das von den goldenen Zeiten der Stadt erzählt, erhalten geblieben ist. Heute kann all dies von jedem, der eine Leidenschaft für Kunst und Schönheit hegt, bestaunt werden.

Die geistlichen Bauwerke nehmen ebenso an diesen ausufernden Geltungswettbewerb teil, der mit dekorativen Elementen bestritten wird. Die beiden repräsentativsten Beispiele sind Cilla del Cabildo der Kathedrale von Sevilla und das Kloster La Merced, beides Bauten der Familie Ruiz Florindo aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Auf der Fassade und auf dem Turm des Klosters sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und die Ausführung der klassischen Elemente wird nur durch die Beschaffenheit des Steins eingeschränkt.

In Osuna bleib von der Entwicklung der 60er Jahre unseres [sic] Jahrhunderts verschont. Die Auswandungswelle dieser Jahre ersetzte hier das Fieber des Fabrikbaus und die weitgehend unbewohnte Altstadt blieb somit fast unangetastet. Die Stadt war weiterhin von der Landwirtschaft abhängig. Diesem Umstand ist es geschuldet, selbst wenn dies auch härtere Lebensumstände bedeutete, dass das jahrhundertealte Kulturerbe der Stadt, das von den goldenen Zeiten der Stadt erzählt, erhalten geblieben ist. Heute kann all dies von jedem, der eine Leidenschaft für Kunst und Schönheit hegt, bestaunt werden.