Palaste

Ehemalige Stadtpalast der Familie Cepeda

Es befindet sich in La Huerta Strasse nº 10. Nicht öffentlich zugänglich.

Dieses Anwesen gehörte einst den Grafen von Cepeda. Es wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und besitzt eine der schönsten Fassaden der Stadt Osuna. Im Barockstil gehalten und dennoch schlicht, wird diese Front von in sich geschwungenen pyramidenförmigen Pilaster aus Stein eingefasst. Der imposante Balkon wird durch das Familienwappen gekrönt, das von zwei Hellebardiere in fast Lebensgröße flankiert wird. Diese überdimensionale Fassade wird von zahlreichen Fenstern mit kunstvollen Eisengittern durchbrochen.

Das Innere des Stadtpalasts ist umfassend saniert worden. Er verfügt über einen schönen und farbenfrohen Innenhof. Zur Linken befindet sich eine breite Treppe, die von majestätischen Bögen gekrönt wird und mit Wandmalereien verziert ist.

Der Palast gehörte der Familie Cepeda. Ihr bekanntestes Mitglied ist Santa Teresa de Jesús, dessen Bildnis im Eingangsbereich zu sehen ist.

Das Haus Los Torres

Das Haus Nummer 31 der Calle Sevilla. Die Fassade ist besonders hervorzuheben.

Privatbesitzt. Nicht zu besichtigen.

Auffällig ist seine wundervolle Fassade aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf der sich koloniale Elemente mit Einflüssen aus dem Mudejar-Stil und dem Islamischen vermischen. Hier muss man einfach stehen bleiben und dem steinernen Kopf, der an der Gebäudefront den Balkonbogen stützt, tief in die Augen blicken. Diese von der Zeit gezeichnete Sphinx zwingt den Blick des Betrachters zum Wappen, das durch zwei spiralförmige Blumen eingerahmt ist und vom Türsturz hängt. Auf der Häuserfassade der Torres aus dem 18. Jahrhundert ist zu lesen Torres por la gracia de Dios, Torres durch die Gnade Gottes, in einem Versuch der Familie sich selbst zu erhöhen, falls dies noch möglich ist. Am Türsturz entdecken wir ein Wirrwarr an Kurven und Schnörkeln, die einen Kontrast zu den geraden Linien der Tür und den fast relieflosen Pilastern bilden.

Haus des Grafen von Puerto Hermoso

Haus Nr. 36 der Strasse Sevilla.

In Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Dieses Gebäude bildet vor allem die Ecke zwischen den Strassen Sevilla und Santísimo.

Als Aussichtsturm angelegt, wurde das Gebäude nie fertiggestellt. Der unfertige Turm dient als Diele. Die schlichte Hauptfront aus den späten 16. Jahrhundert zeigt eine abgeflachte Maueröffnung, die von mit Furchen versehenen Pilastern flankiert wird und die für die Übergangszeit des ersten Barocks typisch waren. Die horizontale Ebene der Fassade wird von vier Erkerfenstern unterbrochen, die zur Straße hin ausgerichtet sind.

Das Haus des Markgrafen von Campo Verde

Haus Nr. 33 der Strasse Sevilla. Anwesen des Markgrafen von Campo Verde.

Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Die Fassade dieses Gebäudes ist eine der wenigen Beispiele ziviler Architektur des 16. Jahrhunderts, die erhalten geblieben ist. Vom Kranzgesims des Vordachs hängt eine Steintafel: es handelt sich um zwei nebeneinanderliegende Rechtecke, die in etwa die gleiche Größe haben. Die langen Seiten stehen im rechten Winkel zueinander. Der erste ist ein Rechteck aus breiten Quadersteinen, das mit seinen konzentrischen Reliefs eines der Fenstergitter mit einer Eisenkrone schmückt. Der weitere Verlauf des Gesimses stützt sich auf zwei schlanke und filigrane Halbsäulen. Vom Gesims hängt ein Kragstein mit Floralmotiv. Zwei Pilaster mit geweißtem hohen Sockeln, die sich kaum von der Blendwand abheben, schließen das Bild ab.

Stadtpalast des Markgrafen De la Gomera

18 Jahrhundert. Die Steinfassade ist besonders hervorzuheben. Heute wird das Gebäude als Hotel-Restaurant genutzt. Öffentlich zugänglich. Eintritt frei.

Er ist zweifelsohne der beeindruckendste der noch erhaltenen Stadtpaläste Osunas. Das Haus des Markgrafen De la Gomera wurde um das Jahr 1770 erbaut und fiel mit dem Beginn der Herrschaft von Don Andrés Tamayo y Barona unter der Markgrafenschaft des Hauses Tamayo zusammen.

Sein Tor wird durch imposante toskanische Steinsäulen gesäumt, die den breitangelegten und kunstvoll gestalteten Balkon stützten. Die Fassade des Gebäudes wird von einem geschwungenen Dachgesims gekrönt, unter dem eine Reihe von Wasserspeiern in Kanonenform zu sehen sind. Am rechten Flügel des Gebäudes erhebt sich ein Aussichtsturm mit einem Balkon, der den Turm vollständig umgibt. Besonders sehenswert sind die private Kapelle im Inneren und die Deckentäfelung, die den Korridor zum Innenhof schmückt.

Die Architektur dieses Stadtpalastes ist ebenso hervorzuheben. Es handelt sich um eine meisterhafte Arbeit von Juan Antonio Blanco aus dem 18. Jahrhundert, der das Tor zwischen 1764 und 1765 fertigstellte und das im sogenannten Kolonialstil angelegt ist.

Der Platz, der plaza del marqués genannt wird und im gleichen nüchternen Stil des Straßenzuges gehalten ist, erlaubt eine privilegierte Sicht auf den Stadtpalast, der mit dem Charm der gekalkten Häuser die vollkommene Vollendung erlangt.

Heute wird der Stadtpalast als Hotel – Restaurant genutzt.

 

Stadtpalast Govantes und Herdara

18. Jahrhundert. Ehemaliges Amtsgerichtsgebäude. Besonders hervorzuheben ist seine Fassade.

Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Unter der Hausnummer 44 finden wir das ehemalige Amtsgericht von Osuna und das einst der Stadtpalast Govantes und Herdera war. Auf seiner felsigen Fassade sehen wir die Jahreszahl 1738. Die Front des Gebäudes aus den 18. Jahrhundert folgt in seiner architektonischen Struktur den anderen Herrenhäusern der Stadt: es besteht aus zwei Etagen mit einem Dachgesims, das an manchen Stellen übersteht. Zwei Giebel schließen die Front ab und heben sie hervor. Wie auch an anderen Gebäuden, befindet sich die Tür weit links, so dass die prominenten Fenster die restliche Front dominieren.

Die Struktur entspricht weitestgehend den Strömungen der Zeit: zwei zueinander rechtwinklige Öffnungen mit Vordächern, eine breite Tür, die Kutschen passieren können und ein Balkon im Obergeschoss. Die untere Etage stützt sich auf Säulen mit kunstvoll gemeißelten Sockeln im salomonischen Stil, die für Gerichtsgebäude nicht unüblich waren (sie ähneln den Säulen der Kapelle Jesús Nazareno an der Kirche Victoria, wenngleich diese vergoldet sind). Florale Elemente streben die Fassade empor und zwei weiße pyramidenförmige Obelisken bilden den Abschluss.

Das Vordach wird vom Wappen der Adelsfamilie eingefasst.

Stadtpalast Miguel Reina Jurado

Es befindet sich in San Agustín Strasse nº 4. Für Besucher geschlossen.
Im Jahre 1765 beantragt Don Miguel de Reina y Jurado bei der Stadtverwaltung die Genehmigung für den Bau eines sepiafarbenen Tores mit dekorativen Elementen, das einen Teil des Gehsteigs einnehmen würde. Dies war das letzte Element seines herrschaftlichen Stadtpalastes, das auf beiden Stockwerken über einen Innenhof mit Säulengang und eine offene Treppe verfügte.

Mit dem Bau des Postgebäudes in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verschwand ein Großteil des ursprünglichen Gebäudes, sodass heute nunmehr das Steinportal erhalten geblieben ist, das von zwei langgestreckten Säulen auf knollenförmigen Stützsockeln flankiert wird, die den Türsturz halten. Über ihm steht ein freischwebender Balkon hervor, dessen Maueröffnung von zwei langgestreckten Pilastern gesäumt wird. Gekrönt wird der Balkon durch ein Vordach mit geraden und geschwungenen Linien, dass das Familienwappen der Reina y Jurados zeigt. Seine eleganten Proportionen, die feinen Steinmetzarbeiten mit dessen bewegten Motiven erinnern an die Arbeiten der Steinmetzte aus Estepa, insbesondere der Familie Blanco.

Haus Nr. 2 Straße San Pedro

17. Jh. Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Das Haus mit der Nr. 2 in der Calle San Pedro fällt durch die Beschaffenheit seiner Fassade aus Felsquadern auf und aufgrund seines Eingangsportals aus dem 17. Jahrhundert. Es dominieren klare Linien. Hervorzuheben sind auch der Türsturz aus Keilsteinen, die Bossenquader der Säulen, die kleinen mit Rillen versehenen Pilaster des Balkons, der Balkon aus Eisen, der sich nicht in das Gesamtbauwerk einfügt und das Wappen, das kaum in das fast gleichseitige Tympanon des Giebels zu passen scheint. Dieses Haus verfügt über einen weiteren Balkon der auffällig ist: dieser Balkon ist in Osuna einzigartig, da die kleine und schmucklose Öffnung, die sich am Grat befindet und die Bodenfließen, die Gebäudeecke umschließt. Der Balkon befindet sich also sowohl in der Straße San Pedro wie in der Straße Carrerra.

Stadtpalast der Familie Arjona y Cubas

Die aus Galizien stammende Familie kam während der Rückeroberung Spaniens von den Mauren nach Andalusien und ließ sich um das 18. Jahrhundert in Osuna nieder. Die bekanntesten Vertreter dieser Familie, die in diesem Haus geboren wurden, sind Manuel María de Arjona y Cubas und José Manuel de Arjona y Cubas, auch “Asistente Arjona” genannt.

Der Stadtpalast war bis 1862 in Familienbesitz und wechselte mehrmals den Besitzer bis 1975 die Vereinigung von Landwirten und Viehzüchtern, Hermandad Sindical de Labradores y Ganaderos, dort ihren Sitz gründeten. 1979 ging der Besitz an die städtische Landwirtschaftskammer über, die der Stadtverwaltung von Osuna das Gebäude zur Nutzung als Museum überließ.

Die Struktur des Stadtpalastes entspricht der für das 18. Jahrhundert üblichen Architektur und ist um vier Innenhöfe angelegt. Der erste wird von Arkaden aus dorischen Säulen gesäumt. In der Mitte befindet sich ein Brunnen aus Kalkstein.

Heute sind hier das Stadtmuseum und das städtische Amt für Tourismus untergebracht. Der Museumsbesuch verläuft durch die verschiedenen Räume des Stadtpalasts, in denen einige der Deckenfresken erhalten geblieben sind.

Das Haus Nr. 24 der Straße San Pedro

Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Dieses Haus ziert eine weißgetünchte Front, die durch sehr vertikale Maueröffnungen und angedeutete Pilaster unterteilt wird. Im Untergeschoss sind die Säulen im dorischen und ionischen Stil gehalten. Im Obergeschoss auf der Terrasse werden die Säulen länger und schmaler. Sie sind fast zu schmal, um die gläsernen Vasen zu tragen, die den Abschluss der Balustrade bilden und im Sonnenlicht vor dem Himmel grün und gelb schimmern.

Haus Nr. 21 Straße San Pedro

Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Über der Tür mit der Hausnummer 21 ist ein überdimensionaler Balkon zu sehen, der weit über das Kranzgesims hervorragt. Der Giebel mit geraden und geschwungenen Kurven steht über das Vordach hervor und gibt der Fassade mit ihren Pilastern mit vertieften Kassetten einen monumentalen Charakter.

Haus Nr. 26 der Straße San Pedro

Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Es handelt sich um ein unauffälliges Haus, das einen der wenigen noch erhaltenen privaten Innenhöfe aus dem Osuna des 16. Jahrhunderts besitzt. Der Innenhof wurde weitestgehend umgebaut, aber man kann einige der originalen Elemente noch erkennen, wie die ungleichmäßigen Bögen und seine charakteristischen Säulen.

Das Haus Nr. 39. in der Straße Sevilla. Besonders hervorzuheben sind die Fassade und der Innenhof.

In Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Gegenüber der Häuser der Govantes und der Herdara erhebt sich das Haus der Familie Rosso mit ihrem Aussichtsturm: dieser ist in dem überschwänglichen Turm verborgen, der den Eingang des Gebäudes hervorhebt. Im Inneren finden wir einen für Osuna ungewöhnlich angelegten Hof: rechteckig mit einem Brunnen in der Mitte und zwei übereinanderliegenden Galerien.

Außen wird die flache Tür von zwei kompletten Säulen auf Sockeln eingerahmt. Über ihnen ist ein Balkon angebracht, den geschwungene und gerade Linien zieren. Er bildet die Verlängerung des Kranzgesimses, das entlang der Fassade verläuft. Über dem Balkon befindet sich ein Steinrelief, auf dem das Familienwappen angebracht ist. Über dem Wappen folgt ein weiterer Balkon mit geteilten Bogenfenstern, die mit ihrer Säule in der Mitte und ihren Rundbögen die kunstvolle Komposition abschließen.

Haus Nr. 27 der Straße San Pedro

Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.

Das erste auffällige Element sind die Vordächer über den Wandöffnungen aus dem Jahr um 1773, die aus Stein gearbeitet sind und einem Walm aus Dachziegeln nachempfunden sind. Das gewellte Dachgesims, das an beiden Seiten gehalten wird, erinnert an Wasser, dass in einem kleinen Wasserfall die Fassade herabfließt. Dann gibt es andere Überraschungen: das gewaltige Dachgesims, auf das sich das Vordach stützt und das Sims, das die Front in einem fast florentinisch anmutenden Flair in zwei Teile gliedert. In der unteren Etage finden wir drei Maueröffnungen von denen zwei von Halbsäulen flankiert werden und die andere, auf der rechten Seite, von Pilastern, als würde sie aus einer anderen Zeit stammen. Alle Säulenfüße befinden sich auf Sockeln. Sie sind glatt wie die Säulenschäfte und haben dorische Säulenköpfe. Oberhalb des Architravs haben wir das Fries mit gewellten Dachgesims. Das Relief des Giebels an der Wand sieht je nachdem, ob es über einem rechteckigen oder halbrunden Säulenschaft steht, anders aus.